Man unterscheidet primäre und sekundäre Kopfschmerzerkrankungen. Primäre Kopfschmerzen sind eigenständige Erkrankungen wie beispielsweise Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Zu den sekundären Kopfschmerzarten zählen Kopfschmerzen infolge von harmlosen Erkrankungen wie grippalen Infekten oder Sinusitis. Ca. 90% der Betroffenen leiden unter primären Kopfschmerzerkrankungen, vor allem unter Spannungskopfschmerzen. Experten unterscheiden bis zu 200 verschiedene Kopfschmerzarten. Um die korrekte Diagnose stellen zu können, erfragt der Arzt die Art der Kopfschmerzen, die Dauer der Attacken und die Begleitsymptome (z.B. Übelkeit, Sehstörung). Das Führen eines Kopfschmerztagebuches kann die Diagnosestellung erleichtern.
Kopfschmerzen vom Spannungstyp sind die häufigste Kopfschmerzart: ein beidseits dumpf drückender Schmerz, der sich wie ein Band um die Stirn legt und zusammenzieht. Der Spannungskopfschmerz beginnt häufig im Nacken und breitet sich langsam über den ganzen Kopf aus. Betroffene haben dann das Gefühl einen zu engen Helm zu tragen oder das der Kopf in einen Schraubstock eingezwängt sei. Der Druck ist oft an der Stirn, Schläfe und im Nacken am stärksten. Gelegentlich reicht der Schmerz auch bis zu den Augen oder lässt sich nicht eindeutig lokalisieren. Die Intensität von Spannungskopfschmerzen ist in der Regel leicht bis mittelschwer.
Der Schmerz ist im Hintergrund fühlbar und wird als ständiger unangenehmer Begleiter wahrgenommen. Unbehandelt dauern Spannungskopfschmerzen von einer halben Stunde bis zu einer Woche an. Oftmals genügt es, sich zu entspannen und die verkrampfte Muskulatur zu lockern.
Migräne zeichnet sich durch wiederkehrende Kopfschmerzattacken aus, die oft einseitig lokalisiert sind. Der Schmerz wird insbesondere bei körperlicher Belastung meist als stechend, pochend oder pulsierend wahrgenommen. Die Intensität ist in aller Regel so hoch, dass sie zu einer Alltagsbeeinträchtigung führt. Migräneattacken halten unbehandelt wenige Stunden bis maximal 3 Tage an.
Typisch für die Migräne sind die Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit. Migränepatienten haben in der Attacke ein erhöhtes Ruhebedürfnis, weshalb Schlaf oft den Schmerz lindert. Die Migräne verläuft meist episodisch mit wiederkehrenden Attacken. Sie tritt meist gehäuft innerhalb einer Familie auf, da eine erbliche Veranlagung besteht. Die Migräne gehört, nach dem Spannungskopfschmerz, zu den häufigsten Kopfschmerzerkrankungen, wobei Frauen bis zu dreimal häufiger betroffen sind.
Es brummt, hämmert und pocht immer öfter in den Köpfen unserer Kinder. Wenn Kinder über Kopfweh klagen, nehmen das Eltern häufig nicht ernst. Vor allem dann, wenn das Kind die Schmerzen als Vorwand nimmt, um nicht in die Schule gehen zu müssen. Dabei beobachten Ärzte, dass Kopfschmerzen bei Kindern immer häufiger werden. Schon im Vorschulalter sind 20 Prozent betroffen, bis zum Ende der Schulzeit mehr als 50 Prozent. Es gibt Hinweise, dass Kinder möglicherweise häufiger als Erwachsene an Migräne und Spannungskopfschmerzen leiden. Hinsichtlich der Symptome, gibt es zwischen Kindern und Erwachsenen keine Unterschiede.
Generell steht bei Kindern die nicht-medikamentöse Behandlung im Vordergrund. Je nach Kopfschmerzart reichen oft schon Ruhe und Entspannung, um die Kopfschmerzen zu lindern. Aber auch die Beschäftigung mit positiven Dingen hilft um das Kopfweh zu vergessen.
Mehr als die Hälfte der Österreicher bezeichnet sich als wetterfühlig. Gerade im Herbst und Frühling, wenn die Temperaturen stark schwanken, haben Betroffene vermehrt mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Nicht nur Temperaturschwankungen sondern auch ein rapider Temperaturabfall und nasskalte Tage lösen häufig Kopfschmerzen aus. Für Betroffene fühlt es sich oft an, als würde der Kopf zerspringen.
Solche Wetterwechsel werden auch sehr häufig als Migräne-Trigger angegeben. Zu den Symptomen der Wetterfühligkeit zählen neben Kopfschmerzen auch Wasserablagerungen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und Gliederschmerzen. Bei Kreislaufproblemen oder Schwindel ist es zudem ratsam, sich zu schonen und körperlich nicht zu überanstrengen. Warum manche mit Kopfschmerzen auf einen Wetterumschwung reagieren und andere nicht, ist bis heute nicht vollständig erforscht.
Der Cluster-Kopfschmerz ist zwar selten, aber dafür besonders heftig: Mit einem stechenden Schmerz hinter oder über dem Auge kündigt sich ein Cluster-Kopfschmerz an. Das Auge tränt, das Lid zieht sich nach unten und die Pupille verengt sich. Betroffene beschreiben den Schmerz so „als ob eine glühende Nadel ins Auge gestoßen wird“.
Die Schmerzen halten von zehn Minuten bis zu drei Stunden an. Typisch für den Cluster-Kopfschmerz sind heftige Anfälle, die meist 15 bis 180 Minuten andauern und mehrmals täglich auftreten können. Die Anfälle häufen sich vor allem im Frühjahr und im Herbst. Die Zeit dazwischen, Monate oder sogar Jahre, verlaufen oft völlig beschwerdefrei. Diese Kopfschmerzart tritt gehäuft nach dem Einschlafen und in den frühen Morgenstunden auf. Männer sind rund dreimal so oft von Cluster-Kopfschmerzen betroffen wie Frauen.
Eine Erkältung wird in vielen Fällen von einer Entzündung der Stirn- und Nasennebenhöhlen (Sinusitis) begleitet. Typisch für einen Sinusitis Kopfschmerz ist der Druck um die Augen, im Oberkiefer und im Stirnbereich. Der Schmerz ist bohrend und wird von einem permanenten Druckgefühl begleitet. Ein fiebriges Gefühl, Halsschmerzen, Husten und Abgeschlagenheit können die Symptome begleiten. Lokale Entzündungen und Veränderungen der Druckverhältnisse in der Nase und den Nebenhöhlen können Kopfschmerzen verursachen. Wird der Kopf bewegt oder nach vorn gebeugt, verstärken sich die Schmerzen, das Druckgefühl nimmt zu.
Mediziner vermuten, dass die dumpfen Schmerzen durch die Schwellungen der Nasenschleimhäute entstehen. Da die Atemwege verengt sind, kann Sekret nicht richtig abfließen und beginnt Druck auszuüben. Besonders stark werden die Schmerzen, wenn die Entzündung auf die Nebenhöhlen übergeht.
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